Männerchor

 

Der Männerchor war und ist die Keimzelle, aus der sich der Gesangverein Hofen in seiner aktuellen Ausprägung kontinuierlich entwickelt hat und wie er sich heute zeitgemäß darstellt.

 

Im Gründungsjahr des Hofener Chores 1833,  also in der Blütezeit Deutscher Romantik,  wurden Männerchöre  landauf landab (nicht zuletzt auch unter dem prägenden Einfluss des schwäbischen Heimatkomponisten  Friedrich Silcher bzw. des Heimatdichters Wilhelm Hauff) "hoffähig" oder wenn man so will "in". Sie trafen den Nerv der Menschen am Beginn der Industrialisierung und wiederspiegelten den damaligen Zeitgeist.  

 

Im Laufe der Jahrzehnte erfolgten unzählige Chorgründungen; der Männerchorgesang erblühte mehr und mehr und hatte sich einen allseits anerkannten Platz und hohen Stellenwert im Bewusstsein der Gesellschaft erworben. Namhafte Komponisten jener Jahre wie z.B. Carl Maria von Weber, Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Schubert und nicht zuletzt der bereits erwähnte Friedrich Silcher - um nur einige zu nennen - schufen große Männerchorvertonungen, die noch heute zur klassischen deutschen Chorliteratur gezählt werden dürfen.

 

Konnte die politische Revolution in Deutschland mit dem Übergang von monarchistischen zu demokratischen Strukturen am Beginn des vorigen Jahrhunderts der stabilen und etablierten Sängerbewegung scheinbar nichts anhaben, so zeigten sich doch allgemein immer deutlicher tiefgreifende Verwerfungen mit dem Beginn der unsäglichen braunen Herrschaft am Beginn der 1930er Jahre.

 

Auch dem bis dahin als Gesangverein "Cäcilia" Hofen eingetragenen und bekannten Männerchor blieb eine regimeseitig "empfohlene" Namensänderung und die damit einhergehende politische Gleichschaltung und zwangsweise Instrumentalisierung nicht  erspart. Und so kam, was scheinbar kommen musste . . .

 

Aus den Trümmern der Nachkriegsjahre mit dem schmerzlichen Verlust von sieben gefallenen und elf vermissten Sängerkameraden erwachte auch der Männergesangverein Hofen allmählich wieder zu neuem Leben.

 

Bereits im Jahre 1953 zum 120-jährigen Vereinsjubiläum war der Chor wieder auf etwa 60 Sänger angewachsen. In den Folgejahren feierte man bei und mit befreundeten Chören der näheren und weiteren Umgebung große Sängerfeste, teilweise mit Wertungssingen, wobei  die Hofener Sänger immer unter den erstplatzierten Chören zu finden waren. Auch durch  erfolgreiche Radiosendungen konnten die Hofener Sänger im Sendegebiet des damaligen süddeutschen Rundfunkes  positiv auf  sich aufmerksam machen.  Weitere Vereinsfeste anlässlich des 125-jährige Jubiläums im Jahre 1958 bzw. des 130. Stiftungsfestes im Jahre 1963 konnten sehr erfolgreich gestaltet werden und noch einmal an alte Zeiten seliger "Sangesherrlichkeit" anknüpfen.

 

Bereits Mitte der 1960er Jahre, jedoch spätestens nach der viel zitierten 68er-Revolution war es um die weit über einhundert-jährige deutsche Gesangstradition scheinbar geschehen.  Allgemeine und tiefreifende gesellschaftliche Veränderungen stellten althergebrachte Strukturen infrage und machten insbesondere auch vielen traditionellen Männerchören bzw. vielen Vereinen schwer zu schaffen. Nachwuchssänger blieben aus;  viele Chöre sahen sich quantitativ und somit letztendlich auch qualitativ so stark dezimiert, dass das endgültige Aus drohte;    viele  Vereine versanken in Bedeutungslosigkeit oder hörten schlichtweg auf zu existieren.

 

In diesen Zeiten des existentiellen Überlebenskampfes war Kreativität und innovativer Weitblick gefragt und gefordert.  Dem Gesangverein Hofen kam in dieser Phase insofern zugute, dass in Hofen schon immer ein guter Nährboden für musikalische und insbesondere für gesangliche Aktivitäten vorzufinden war.

 

Die Anzahl der Hofener Chorsänger war starken Schwankungen unterworfen und hatte sich bis Mitte der 1970er Jahre bei durchschnittlich etwa 24 eingependelt. Diese Konstellation hatte  sich unter Berücksichtigung zukunftsorientierter Minimalanforderungen wiederum als zum Sterben zu viel und zum guten Überleben als zu wenig erwiesen.

 

Und so kam es im Jahre 1977 zur Gründung des gemischten Chores. Angesichts der Gesamtsituation war  dieser Schritt nur folgerichtig und eigentlich längst überfällig, zumal sich schon in den Jahren davor sporadisch immer mal wieder sangesbegeisterte Frauen sehr gewinnbringend in gemischten Chorprojekten eingebracht hatten. Scheinbar noch unter dem Eindruck, mit der Gründung des gemischten Chores etwas verloren zu haben, gab sich der Verein den etwas sperrigen Namen "Männergesangverein 1833 Stuttgart Hofen mit gemischtem Chor".  Die wichtige Erkenntnis, dass sich die Gründung eines gemischten Chores als absolut richtig weil zukunftsorientiert herausstellen sollte, hatte sich alsbald kritiklos durchgesetzt.

 

Die aktuelle Besetzung  des Männerchores hat sich zwischenzeitlich wieder bei etwa 24 Sängern eingependelt. Als sehr vorteilhaft erweist sich dabei der Umstand, dass der Männerchor das "Chorgeschäft" im Gegensatz zu früher nun nicht mehr alleine stemmen muss. Vielmehr  ist  der Gesangverein Hofen zwischenzeitlich mit seinen vier Chorsparten: - Gemischter Chor - Männerchor - Frauenchor und den BeatHofens sehr breit gefächert und vielseitig aufgestellt.

 

Von Zeit zu Zeit durchgeführte sehr interessante und beachtete Chorprojekte "spülen" immer wieder neue und insbesondere auch jüngere Chormitglieder in die jeweiligen Gesangsgruppen, wobei der Männerchor liebend gerne noch etwas mehr davon profitieren würde.

 

Wenn Sie interessiert sind oder neugierig geworden sind; kommen Sie einfach zu uns. Hören und schnuppern Sie rein; es verpflichtet Sie zu nichts und tut auch garantiert nicht weh,  ganz im Gegenteil - versprochen! 

 

Peter Harrer

 

Liederabend "Ab in den Urlaub" am 19.07.2014
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Weihnachtsfeier am 14.12.2013
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